Armin Nufer im Porträt

Armin Nufer leitet Wiesbadener Theatergruppe „Franz das Theater“

Von Julia AndertonWIESBADEN – Wer kleine Kinder hat, kennt ihn. Oder zumindest seine Stimme: Armin Nufer spricht den Regenbogenfisch in der gleichnamigen Hörspielreihe. Auch als Synchronsprecher für Filme von Laurel und Hardy sowie in diversen Sendungen im ZDF, arte, 3sat und SWR, ist der gebürtige Stuttgarter zu hören. Sein berufliches Steckenpferd ist aber die Theaterbühne, auch wenn er diese Leidenschaft vergleichsweise spät entdeckte. Als Kind gab er zwar den Prinzen im Grundschultheaterstück „Die Prinzessin auf der Erbse“, doch danach kam lange nichts.

Auf Statisten-Intermezzo folgt die Schauspielschule

 

Erst mit zwanzig Jahren wurde er Statist am Staatstheater Stuttgart, wo er seine späteren schauspielerischen Vorbilder wie Gert Voss und Peter Sattmann kennenlernte. Absoluter Zufall war dieser Schritt nicht, denn mit 14 Jahren war Nufer vom Theatervirus ergriffen worden, als er eine Vorstellung von „Yvonne, die Burgunderprinzessin“ von Witold Gombrowics besuchte. „Ich hatte wenig verstanden, aber Unglaubliches gesehen. Vor allem das großartige Bühnenbild und der beglückende Einsatz von Bühnenlicht haben mich süchtig gemacht“, erinnert er sich. Nachdem er sich nun selbst ins Scheinwerferlicht wagte, folgte auf das Statisten-Intermezzo der Besuch der Schauspielschule am Theater „Tri-Bühne“. Sein erstes Engagement hatte Nufer am Theater Tonne in Reutlingen, wo er in Albert Camus‘ „Die Gerechten“ mitwirkte. Anschließend gehörte er zu den Ensembles der Stadttheater Bruchsal und Marburg, später ging er an die Kammerspiele Düsseldorf, an das Landestheater Eisenach und trat als Gast in Erlangen, am Schauspiel Frankfurt und im Hessischen Staatstheater Wiesbaden auf. Hier blieb er – und drehte freiberuflich für TV-Sendungen wie „Das Nest“, „Tatort“, „Pfarrer Braun“ oder „Ein Fall für Zwei“. Nebenbei startete Nufer als Sprecher beim Hessischen Rundfunk in Hörspielen. Außerdem hält er bundesweit Lesungen in Literaturhäusern, so natürlich auch in der hiesigen Villa Clementine und ist überdies als Regisseur tätig.

„Ein solches Angebot ist durchaus ausbaufähig“

„Inszenieren ist noch schöner als Spielen. Ich kann alles, was auf der Bühne gespielt wird, planen, entwerfen, mitgestalten, in Szene setzen. Ich kann versuchen, meinen Wünschen zu folgen, meiner Inspiration. Und natürlich der Gestaltungsbereitschaft der Schauspieler und Kostümbildner“, erklärt der Mittvierziger. Als Regisseur fing er in der freien Szene mit eigenen Stücken an, dann arbeitete er an Schulen mit Jugendlichen, später dann mit Suchtpatienten – und leitet seit nunmehr zehn Jahren die Theater-Truppe „Franz das Theater“ mit geistig behinderten Menschen für die Lebenshilfe Wiesbaden. „Ein Geschenk! Ohne Franz bin ich nur ein halber Mensch!“

Das neueste selbstkreierte Stück „Schuhe, die passen“, für das alle Mitwirkende elf Monate geprobt haben, ist noch bis zum 22. Januar im Thalhaus zu sehen. Ein solches Angebot ist durchaus ausbaufähig, weiß Nufer. „Ich würde sehr gerne mit psychisch kranken Menschen arbeiten. Außerdem würde ich mit großer Lust und Liebe ein Theaterhaus in Wiesbaden leiten. Als Gastspielbetrieb mit eigenen Produktionen, etwa Franz das Theater.“

 


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