BUDDHACAGE – hr2 Hörfest

Perfomance für zwei Schauspieler*innen und zwei Musiker*innen

Mittwoch 23.06.2021 – 19 Uhr

Mit Texten über und von Siddharta Gautama, von Menschen in Gefängnissen, John Cage und anderen.

Wie interpretiert man die Welt aus einem Gefängnis, wie als erleuchteter Buddha und wie als avantgardistischer Musiker und Autor des 20. Jahrhunderts?

Durch Überführung von Textfragmenten in performative Aktion verwickelt BUDDHACAGE die Zuschauer in Spannungsfelder aus Sprache, Bewegung und Musik.

Die beiden Darsteller*innen Sabine Gramenz und Armin Nufer bearbeiten die Texte mit Körper und Stimme. Vokalistin Silvia Sauer und Schlagzeuger Jörg Fischer verfremden und verwandeln sie in Musik, Töne und Cluster. Gemeinsam erzeugen alle einen Wahrnehmungssog in einem nicht exakt planbaren Wort-Klang-Geschehnis.

Idee, Manuskript und Regie: Armin Nufer

Veranstaltungsort: MARLEEN im Liliencarée Wiesbaden. Bahnhofsplatz 3. Erster Stock

Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch das Kulturamt Wiesbaden. Sie findet statt anläßlich des Hörfestes Wiesbaden 2021

Hier gibt es die Tickets für 5 oder 8 Euro + VVK-Gebühr:

https://wiesbadenfr.eventris.eu/index.php?item=category&action=vorst&mandant=0061&sp_st=19&v=2106234&c=24&showdetails=1

Achtung! Zum Einlass wird ein tagesaktuelles zertifiziertes Coronaschnelltestergebnis bzw. ein Impf-/ Genesungsausweis mit Personalausweis benötigt. Während der gesamten Veranstaltung besteht Maskenpflicht.

Fotos: Oliver Rüther

Jörg Buschka auf facebook:
„Gestern anlässlich des hr2-Hörfest: Buddhacage im Wiesbadener #Marleen: die Performance BUDDHACAGE nach Konzept und unter der Regie von Armin Nufer, der zusammen mit seiner Schauspielkollegin Sabine Gramenz, der Vokalistin Silvia Sauer und dem Schlagzeuger Jörg Fischer Texte über und von Siddharta Gautama, Menschen in Gefängnissen John Cage und anderen in fesselnde Aktionen verwandelte.
Überhaupt war es an sich schon großartig, wieder Teil eines Publikums sein zu dürfen und Kunst zu erleben.
Nufer/Gramenz bildeten im Rahmen der etwa 70 Minuten dauernden Inter-pretationen eine Aktionsachse, um die herum sich die Spannungsfelder aus Sprache, Bewegung und Musik sponnen, – immer im Blickfeld: die physische und geistige Freiheit und eben auch Un-Freiheit des Menschen, ob nun aus der Perspektive eines Gefängnisinsassen, eines Erleuchteten oder eines Avantgarde-Musikers. Sauer brach dabei durch ihren immer überraschenden Mix aus nahezu übersinnlichem, fast „unweltlichem“ Gesang und sich Bahn brechenden Lauten sämtliche angestauten Corona-Verkrustungen auf, alles begleitet durch Fischers Schlagstock-Einlagen, mit denen er auch schon mal das Kit verließ und die karge, reduzierte Bühnendeko antrommelte.
In graue Arbeitsoveralls gehüllt, gleichsam wie Zeitreisende, sich der universellen Kontrolle entreißende Lemminge oder handfeste Arbeiterinnen und Arbeiter, traten die vier miteinander ins Gespräch und Interaktion und ließen die Zuschauer wie barocke Wunderheiler oder Wanderphilosophen an ihrer Innenschau teilhaben. Füllten Wasser aus Eimern um, bauten sich kleine Podeste, auf die sie sich dann wie Redner stellten, machten während des Vortragens Handstände oder ließen sich in einen Teppich einrollen. Immer im Dienste vom Fassen-können der eigenen Augen- und Stand-Höhe, des Begreifens meiner Reichweite und Begrenzung. Schließlich entfiel auch die Grenze hinter der Vierten Wand, wurden Zuschauerinnen und Zuschauer von den Künstlern mit peinlich ironisch-überspitzten Fragen nach ihrem Alkoholkonsum schockiert wie von Hyänen des Boulevardjournalismus. Mörtel und Wasser begreife ich hier als Sinnbilder für verrinnende Zeit und zeitlich begrenzte Lebenschancen, im Zusammenspiel als menschgemachte Bauwerke aber eben auch als Zeichen für Beständig- und Gültigkeit. Bestehen und sich-verlieren und wiederfinden, schließlich im Bühnenbild die Frage, was es im Kern bedeutet, wenn wir als selbstbefähigte Gestalter auch unsere Welt auf ein Podest heben, – allerdings Jeder für sich, wie eine Wagenburg aus mehreren Welten, während es doch hier zwingend Konsens geben muß, – angesichts der lediglich einen, für uns erreichbaren Erde, auf der wir alle zusammen alles – je nach Perspektive – sowohl gestalten dürfen aber eben auch erdulden müssen.“

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